Adressat unbekannt

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Am 7. und 8. November 2024 lädt das Theatrium in Steinau zu einer musikalischen Lesung des Buches „Adressat unbekannt“ von Kathrine Kressmann Taylor ein. Diese Veranstaltung, die dem Gedenken an die Reichspogromnacht 1938 gewidmet ist, wird vom Kulturwerk Bergwinkel e.V. aus Schlüchtern in Zusammenarbeit mit der Stadt Steinau und dem Heimat- und Geschichtsverein Schlüchtern organisiert.

Das Buch „Adressat unbekannt“ erzählt die Geschichte zweier Freunde: des Deutschen Martin Schulse und des amerikanischen Juden Max Eisenstein. Gemeinsam betrieben sie eine Kunstgalerie in den USA, bis Schulse 1932 mit seiner Familie nach Deutschland zurückkehrte. Die Briefe zwischen den beiden – ein intensiver Dialog über Freundschaft, Ideale und die grausamen Realitäten des Nationalsozialismus – spiegeln den Wandel von Schulse, der sich vom anfänglichen Kritiker zum fanatischen Anhänger des Systems entwickelt. Diese Geschichte zeigt auf schmerzliche Weise, wie extremistische Ideologien Beziehungen und Menschen zerstören können.

Die musikalische Begleitung durch Marcel Wagner und Sören Leyers verleiht der Lesung zusätzlichen Tiefgang. Ihre Musik unterstreicht die emotionalen Nuancen und dramatischen Höhepunkte des Briefwechsels. Dadurch wird die Geschichte nicht nur intellektuell, sondern auch emotional erfahrbar und lässt die Zuhörenden tief in die Handlung eintauchen.

Die Kombination aus Literatur und Musik regt die Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen und ihrer Bedeutung für die Gegenwart an. Sie hält dazu an, sich mit Fragen der Menschlichkeit, Verantwortung und Erinnerungskultur auseinanderzusetzen.

Im Anschluss an die Lesung sind die Gäste herzlich eingeladen, an einer offenen Diskussion teilzunehmen. Diese bietet Raum für den Austausch von Gedanken, Erfahrungen und Perspektiven zu den Themen des Buches und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Die interaktive Gestaltung dieser Gespräche fördert einen lebendigen Dialog und unterstreicht die Wichtigkeit, Geschichte nicht nur zu erinnern, sondern auch für die Gegenwart und Zukunft daraus zu lernen.