Wie fühlt es sich an, ausgeschlossen zu werden? Warum schauen viele weg, wenn andere unfair behandelt werden? Und was können wir tun, um das zu ändern? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Theaterstücks „Mobbing – Wenn Ausgrenzung einsam macht“ an der Georg-Büchner-Schule in Erlensee. Über 100 Schüler:innen der Jahrgangsstufe 6 erlebten durch das interaktive Theaterstück, wie schnell Ausgrenzung entstehen kann – und welche Folgen sie für alle Beteiligten hat.
Im Fokus des Projekts standen die Sensibilisierung für Mobbing und Cybermobbing, die Förderung von Empathie und Zivilcourage sowie die Stärkung eines respektvollen Miteinanders. Darüber hinaus sollten die Schüler*innen konkrete Handlungsstrategien für den Umgang mit Konflikten entwickeln und erproben.
Theater gegen Mobbing – mitten im Schulalltag
Der Weimarer Kultur-Express brachte mit seinem mobilen Theaterstück eine bewegende Geschichte auf die Bühne: Zwei Schülerinnen, zunächst Freundinnen, geraten zunehmend in einen Strudel aus Missverständnissen, Gerüchten und Ausgrenzung. Das Stück unterbricht an entscheidenden Wendepunkten – und die Schauspieler:innen luden die Zuschauer*innen ein, mitzudenken und Fragen zu stellen: Wie fühlt sich das Opfer? Warum greifen manche nicht ein? Und was kann man tun, um Mobbing zu stoppen – auch online?
Im abschließenden moderierten Nachgespräch tauschten sich die Schüler*innen offen über ihre Eindrücke aus. Sie erarbeiteten gemeinsam mit dem Ensemble Möglichkeiten, respektvoll miteinander umzugehen und Verantwortung zu übernehmen. Die Schüler*innen waren nicht nur Zuschauer, sondern aktive Mitgestalter. Durch Fragen, Dialoge und Perspektivwechsel lernten sie, dass jeder Einzelne etwas beitragen kann, um Ausgrenzung zu verhindern.
Rückmeldungen aus Schüler- und Lehrerschaft
Das Theaterstück wurde von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften sehr positiv aufgenommen. Besonders gelobt wurden:
- die schülernahe Darstellung
- das überzeugende Schauspiel
- die gelungene Interaktion mit dem Publikum
- die Einbindung aktueller Themen wie Cybermobbing und TikTok
Die aktive Beteiligung ermöglichte es den Schüler*innen, eigene Erfahrungen einzubringen und ihre Perspektiven zu reflektieren. Besonders positiv hervorgehoben wurde zudem, dass das Stück ohne Beleidigungen auskam und dennoch eine starke Wirkung erzielte.
„Ich fand das Theaterstück sehr gut. Es hat genau gezeigt, wie Mobbing in der Schule oder online passieren kann.“ „Man hat gemerkt, wie wir uns manchmal fühlen.“ „Ich fand gut, dass es auch um TikTok ging – das betrifft uns im Alltag.“
Haltung und Courage
Initiiert wurde das Projekt von der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, die das Thema aktiv in die Schulgemeinschaft getragen hat. Ziel war es, bereits junge Menschen für das Thema Mobbing zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, dass jede und jeder Verantwortung für ein respektvolles Miteinander trägt. Auch ältere Mitglieder der AG nahmen teil und wirken nun als Multiplikator*innen, die ihre Erkenntnisse in ihre Klassen weitertragen. So bleibt das Thema präsent und entfaltet Wirkung über den Projekttag hinaus.