Vielfalt (er)leben

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Vielfalt ist ein zentraler Wert der demokratisch-freiheitlichen Grundordnung. Um diesen Wesenszug der Demokratie zu stärken, ist es wichtig, Vielfalt zu erleben. Die Hasela-Grundschule in Altenhaßlau (Linsengericht) widmet sich diesem Thema mit besonderem Engagement.

Von Mai bis Juli 2024 organisiert die Werkstatt für Demokratieförderung e. V. eine Reihe interaktiver Workshops an der Hasela-Grundschule. Diese richten sich an die Jahrgangsstufen 1, 2 und 4 und werden von einem Team aus vier Moderator:innen durchgeführt. Die Inhalte sind altersgerecht aufbereitet und greifen die Bedürfnisse sowie Entwicklungsstufen der Kinder auf.

Vielfalt erleben in den Klassen 1 und 2

Für die jüngeren Jahrgangsstufen liegt der Schwerpunkt auf der Vielfalt von Lebensentwürfen, Familiensituationen und der Freiheit der persönlichen Entfaltung. Durch theaterpädagogische Methoden und interaktive Übungen werden diese abstrakten Konzepte auf anschauliche Weise nähergebracht. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Lebensrealitäten zu schaffen und die Kinder zu ermutigen, ihre eigene Individualität zu entwickeln und die Individualität anderer zu respektieren.

Ein besonderes belibtes Format für die zweite Klasse ist das interaktive Theaterstück „Oms – das Schubladenmonster“. Hier lernen die Kinder die Welt und das Denken von Oms kennen und helfen Sascha dabei, dem Monster zu zeigen, dass die Welt mehr zu bieten hat als nur Schubladen. Das Theaterstück sensibilisiert spielerisch für verletzende Vorurteile und fördert ein respektvolles Miteinander.

Diskriminierung und Rassismus erkennen in der vierten Klasse

Die Workshops der vierten Klassen widmen sich den Themen Diskriminierung und Rassismus. In zwei aufeinanderfolgenden Terminen lernen die Schüler:innen, diese Phänomene zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

Durch interaktive Übungen, theatralische Elemente und Reflexionsrunden werden Kinder dazu ermutigt, aktiv gegen Diskriminierung einzutreten. Dabei wird ihnen das nötige Handwerkszeug vermittelt, um sich selbst und andere zu schützen, ohne sich dabei in Gefahr zu bringen. Gleichzeitig sollen sie realistische Handlungsmöglichkeiten kennenlernen, um Verhaltensänderungen bei anderen einzufordern.

Ganzheitlicher Ansatz: Einbindung von Lehrkräften und Eltern

Ein entscheidender Bestandteil der Workshops ist die Einbindung der Lehrkräfte und Eltern. Die Lehrer:innen erhalten umfangreiches Arbeitsmaterial, das ihnen hilft, die behandelten Themen weiter zu vertiefen. Zusätzlich werden sie als Multiplikator:innen geschult, um die Inhalte an die Eltern weiterzugeben. Denn nur durch eine ganzheitliche Herangehensweise kann langfristig eine demokratische und tolerante Gesellschaft gefördert werden.

Warum diese Workshops so wichtig sind

Erlebnisse von Ausgrenzung, Mobbing und Diskriminierung haben tiefgreifende Folgen – sowohl für betroffene Kinder als auch für das gesellschaftliche Miteinander. Kinder, die Diskriminierung erleben, fühlen sich oft ohnmächtig und können ihre Erfahrungen kaum in Worte fassen. Gleichzeitig stehen auch Erwachsene, darunter Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte, oft vor der Herausforderung, solche Phänomene zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren.

Hier setzt die Arbeit der Werkstatt für Demokratieförderung e.V. an. Durch gezielte Bildungsarbeit werden Kinder und Erwachsene gleichermaßen gestärkt, um ein demokratisches Miteinander aktiv mitzugestalten. Die Workshops legen den Grundstein für ein respektvolles Miteinander und vermitteln Kompetenzen, die sowohl in der Schule als auch im Alltag wertvoll sind.

Gemeinsam für Vielfalt

Die Werkstatt für Demokratieförderung e.V. ist ein Verein, der sich die Stärkung demokratischer gesellschaftlicher Strukturen durch Bildungsarbeit zum Ziel gesetzt hat.